Sonntag, 20. Mai 2001 voriger Tag | nächster Tag

Das Hotel ist auf Bergsteiger eingerichtet – um 5 Uhr eröffnen wir das reichhaltige Frühstücksbüffet (mit Öko-Müsli zum selbermahlen). Zum Glück ist die Straße bis zur Fafleralp (1771 m) frei befahrbar, die spart uns eine Stunde Ski tragen auf der Asphaltstraße. Ein großer leerer Parkplatz empfängt uns mit offener Schranke, Gebühr kostet es anscheinend nur im Sommer.

Jeder von uns hat einen Riesenrucksack, auf den nun noch die Ski gebunden werden müssen. Um 6,35 Uhr schultern wir unsere Bündel.

 

 

 

 

 

Eigentlich ein sehr schönes Tal vor Gletscherkulisse. Zunächst folgen wir dem Wanderweg, vorbei an Krokussen, dann geht es über Lawinenreste. Der Rucksack drückt, 20-25 kg sind das bestimmt. So sind halt die Skidurchquerungen, bei denen man einen "Gemischtwarenladen" herumschleppen muss.

 

 

 

Ab ca. 2100 geht es mit Ski auf den Langgletscher - nomen est omen – der Aufstieg ist als Hitze-Schinder berüchtigt. Doch durch den frühen Aufbruch gehen wir noch bis auf 2500 m im kühlen Schatten, machen Rast, sobald wir die Sonne erreichen. Mit der Ruhe in den Bergen ist es nichts: jede Menge Flugverkehr. Eine Propeller-Maschine landet unterhalb auf dem Gletscher. Der Wieder-Start misslingt aber im erweichten Schnee und erst am Nachmittag wird sie von einer zweiten Maschine wieder flott gemacht.

 

 

Schlussanstieg zur Lötschenlücke (3173 m). Die Aussicht von dort ist wegen der Schleierwoken ohne Glanz. Noch einen Hang und wir haben die Hollandiahütte (3240 m) erreicht. Innerhalb von einer guten Stunde sind wir alle oben – es hat schon sehr angestrengt. Wulf hat das Seil und noch den obligatorischen (heute Eierlikör-)Kuchen hinauf geschleppt, an dem wir uns nun laben können. Die Hütte ist kaum gefüllt – fast alle machen nur die Tour Jungfraujoch – Konkordiaplatz – Lötschenlücke als Tagestour. Zu dritt machen wir noch eine Nachmittagstour ("go high, sleep down", die Akklimatisationsregel!) bis zum Aussichtspunkt (ca. 3540 m) beim Anuchnubel. Um ca. 17 Uhr wieder auf der Hütte. Waschwasser gibt es keines – wir klettern aus dem Lagerfenster direkt auf die Schneefläche und säubern uns mit einer Abreibung. Das Halbpensions-Menü umfasst Pellkartoffeln mit Bohnen, Kassler, Siedfleisch und Wurst. Naja, für einmal ist es okay, auch wenn wir auf leichtere Kost gehofft hatten.

Kurz erfreut uns noch schönes Abendlicht. (von links: Gross-Fiescherhorn, Hinter-Fiescherhorn, Gross-Grünhorn, Finsteraarhorn - alles Viertausender)

 

 

 

 

(links Breithorn, rechts dahinter das Bietschhorn)

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